Schon wieder ein neuer Rucksack!?

Der Deuter Trans Alpine Pro 26 SL im Härtetest (2019)

Der Tagestouren-Rucksack, der Touren-Rucksack, der Lightweight-Rucksack für die ganz kleine Runde, der Stadt-Rucksack und der Allzweck-Rucksack, und, und, und. Das Regal quillt schon über vor lauter Taschen und Rucksäcke und dann kommt da dieser eine, den man unbedingt haben muss ... 

Ich verrate nach 7 Tagen Transalp, was für mich den Deuter Trans Alpine Pro 26 SL zum perfekten Touren-Rucksack für Frauen macht …

Eines vorweg: Der Deuter Trans Alpine Pro schlägt mit knapp Euro 180,- Verkaufspreis und 1,5 Kilogramm Leergewicht ordentlich zu Buche. 
Ist aber nebensächlich, wenn man 1. den Rucksack gewinnt (wie ich das Glück hatte) und 2. der Rucksack einfach perfekt sitzt, sodass man vom Gewicht kaum etwas spürt.

Hier will ich euch verraten, warum der neue Deuter Trans Alpine Pro 26 SL mit Alu-Rückensystem meinen bisherigen Tourenrucksack, den Deuter Trans Alpine Pro 26 SL aus dem Jahre 2016 ersetzt hat, wo seine Stärken und minimalen Schwächen liegen und wie ich welche Bereiche nutze.

1. Die Testbedingungen

Ich durfte als glückliche Gewinnerin der My DEUTER Transalp 2019 sieben Tage lang mit dem neuen Deuter Trans Alpine Pro 26 SL vom Tegernsee über die Alpen an den Gardasee biken. Das gesamte Gepäck für sieben Bike-Tage und 1 Rückreisetag musste dabei im Rucksack Platz finden.

Mit Organisationserfahrung und meiner Packliste schaffte ich es, ein Gesamtgewicht am Rücken (Rucksack + Füllung) von 7,2 kg zu erreichen. Am Bike selbst war außer Trinkflasche und Tacho nichts mehr befestigt. Bisher war ich bei bis zu 5-tägigen Touren mit maximal 6 kg am rücken unterwegs – dieses Mal hatte ich aber mehr Ersatzteile bei mir. 

Das Wetter war ideal, um tatsächlich alle Aspekte des Rucksacks zu testen: Von 4°C, Regen und Wind bis zu schweißtreibenden 30°C und Sonnenschein war alles dabei.

2. Der Rucksack und seine Passform

Der Deuter Trans Alpine Pro 26 SL ist als Touren-Rucksack gedacht und erfüllt auch genau diesen Zweck. Protektoren besitzt er keine. Das "SL" in der Modellbezeichnung steht bei Deuter für Slim Line und wird synonym für die Frauenmodelle verwendet. Die zentralen Unterschiede zum Männermodell sind:

  • Kürzerer Rücken, angepasst an die weibliche Anatomie
  • Kürzere, schmalere Schulterträger für besseren Sitz an der Brust entlang
  • Enger sitzende Hüftflossen, die der weiblichen Hüftform entgegenkommen

Mit 153 cm Körpergröße ist für mich die verkürzte Rückenlänge der entscheidendste Punkt. Pedalierend am Bike sitzen bei meiner Größe die groß ausfallenden Hüfttaschen fast noch zu tief und sind so bei der Aufwärtsbewegung des Oberschenkels manchmal etwas im Weg. Das ist aber definitiv auf meine unterdurchschnittliche Körpergröße zurückzuführen, nicht auf eine mangelhafte Konstruktion.

Für mich persönlich passt der Deuter Trans Alpine Pro 26 SL wie die Faust auf’s Auge, die großen Hüftflossen mal ausgenommen. Die Auflageflächen waren in all den 7 Bike-Tagen nicht spürbar, Nacken- oder Schulterschmerzen hatte ich auch keine und die über 7 Kilogramm an Gewicht fühlten sich nie schwer an. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass man bei ruhigen Passagen den Rucksack auf der Hüfte ruhen lässt. Viele Touren-Neulinge begehen den Fehler, den Rucksack an den Schulterriemen zu fest zu spannen, sodass das gesamte Gewicht auf den Schultern lastet.

Ich schwitze beim Biken mit Rucksack immer, egal welches Modell ich trage. Die Rückenkonstruktion des Deuters Trans Alpine Pro lässt Luft angenehm zirkulieren, sodass der Rücken laufend gut durchlüftet wird.

Gepolsteter Hüftgurt, variabler Brustgurt mit Notpfeife, Kompressionsriemen und Lageverstellriemen zur optimalen Gewichtsverteilung ermöglichen eine individuell passende Position. 

3. Die Fächeraufteilung

Im Trans Alpine Pro stehen definitiv genügend Fächer zur Verfügung, um eine Woche lang den Überblick zu behalten, wenngleich er mit Gepäck für 7 Tage schon sichtbar "vollgestopft" war.

Hier gibt es eine genaue Fächerauflistung und Details, wofür ich diese nutzen. 

Der Deuter Trans Alpine Pro 26 SL besitzt 

  • 1 großes Hauptfach mit Nässefach und einem kleinen Reißverschlussfach für Wertsachen: Ddiverse Radbekleidung und Abendbekleidung hat hier Platz. Das Nässefach nutze ich für die Kosmetikartikel – sprich Zahnpasta, Duschgel, etc., wobei alles kompakt und wasserdicht in einem Plastikbeutel verwahrt ist, falls mal eine Tube undicht wird.
  • 1 zahlreich unterteiltes Zubehörfach mit Gummibündchen und Reißverschlussfächern, eines davon mit Karabiner für den Schlüsselbund: Hier findet bei mir alles Platz, was NICHT Bekleidung ist – Werkzeuge, Pumpe, Kleinteile, Riegel, Gels, Getränkepulver,… 
  • 1 Trinkblasenfach, das auch anderweitig genutzt werden kann inkl. einem kleinen Reißverschlussfach: Beinlinge, Armlinge und Ersatzspeichen, weil im steifen Rückenfach Speichen am wenigsten verbogen werden
  • 2 Hüfttaschen mit Reißverschluss: Wasserfeste Kamera, Taschentücher, griffbereite Utensilien wie z.B. Stirnband
  • 2 Außenfächer mit Gummibund und Gurt: hier war mein Ersatzschlauch, Handschuhe und ähnliche Kleinteile untergebracht
  • 1 Karten/Handy-Fach seitlich: Bei mir sind hier Notizzettel für Tourenbericht oder Kartenmaterial verstaut
  • 1 Bodenfach, das mittels Innenboden zum Hauptfach hin geöffnet werden kann: Hier finden Hüttenschuhe und Regenbekleidung Platz. (So muss ich, wenn es bereits regnet, nicht das sauber sortierte Hauptfach mit der anderen Bekleidung öffnen)
  • Die Helmhalterung außen am Rucksack ist sehr dezent und kann als eine Art „offenes Trockenfach“ genutzt werden. 
  • Die integrierte und herausnehmbare Regenhülle verschwindet im Rucksackboden in einem eigenen Fach mit Reißverschluss. 

4. Wind & Wetter, Nässe & Schmutz 

Nach einigen Regentagen und matschigen Fahrverhältnissen kann ich nur sagen: Die Regenhülle hält dicht! Ich habe KEINEN weiteren Regenschutz im Inneren des Rucksacks verwendet und die Regenhülle ließ absolut keinen Tropfen Wasser durch! Auch im extrem vollgepackten Zustand umschließt die Regenhülle den Rucksack vollständig (Hüfttaschen ausgenommen) und lässt weder Nässe noch Schmutz eindringen. 

Damit die Regenhülle nicht unabsichtlich abgestreift werden kann, nutzt Deuter hier eine kleine Schnur zum Einhaken, die einfach am Rückenteil quer rüber gespannt wird.

Die Regenhülle in Neon-Gelb besitzt außerdem ein reflektierendes Deuter-Logo, eine Lasche für ein Rücklicht und eine Abtropföse zum Trocknen der Hülle. 

Apropos trocknen: Da die Regenhülle einfach entfernbar ist, kann man diese bequem abspülen und über Nacht trocknen lassen.

5. Meine persönlichen Highlights

  • Die für mich perfekte Passform, die robusten und wasserabweisenden Materialien und die angenehme Temperaturregulierung am Rücken sind unübertroffen und noch deutlich besser als bei meinem 2016er Trans Alpine Pro
  • Ich liebe den Karabiner im kleinen Zubehörfach, weil ich so sicher sein kann, eine Woche lang den Autoschlüssel nicht zu verlieren
  • Regenschutz hält und hält und hält. Darauf kommt es an, wenn Wasser von allen Seiten einprasselt!

Bei kurzen Tagestouren setze ich nach wie vor auf kompaktere und leichtere Modelle. Für mehrtägige Biketouren hat mich der Deuter Trans Alpine Pro 26 SL als Tourenrucksack voll und ganz überzeugt!

PS: 

  1. Der Button an der Vorderseite ist natürlich nicht im Lieferumfang enthalten. Er wurde in liebevoller Handarbeit von mir persönlich dort angebracht.
  2. Am Brustgurt sowie an den beiden Schulterriemen habe ich aus schwarzem Gummiband kleine Schlaufen angebracht, weil sonst bei rasanten Abfahrten die Riemen-Enden zu flattern beginnen. 
  3. Wenn du denkst, dass das Deuter-Logo am Foto etwas "matt" aussieht ... Das liegt daran, dass bei einem wenig grazilen Sturz ins Gebüsch genau diese Stelle abgeschürft wurde. Ein Andenken an die My Deuter Transalp 2019 :)

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