7 magische Gründe fürs Biken in Südtirol
Als ich vom Stau am Brenner endlich in das saftige Tal mit seinen Burgen, Weinhängen und Wasserfällen geschwappt werde, bin ich wie verzaubert: Südtirol, warum sind wir uns nicht schon früher begegnet?
Vier Tage biken, essen, schlafen (und shoppen) stehen am Programm und ich will euch verraten, was daran in der Weinregion rund um Kaltern so bezaubernd ist.
1. Trails, wie von Zauberhand
Von flowig bis felsig, von schmal bis breit, von steil bis flach – die Berge sind hier für alle Singletrailskalen ideal geformt. Während ich bergab den Lenker fest im Griff habe, fordern die Trails bergauf die Technik heraus. Und wenn man schon nicht mehr damit rechnet, taucht wie durch Zauberhand wieder irgendwo ein feines Wegerl auf. Besonders flowige Trails und spektakuläre Ausblicke gibt’s rund um die Montiggler Seen und am Monte Penegal.
2. Verhexte Weggefährten
Als (nieder-)österreichische Bikerin bin ich böse Blicke, keifende Hunde und mürrische Rufe auf diversen Wegen gewohnt - dazu muss es noch lange kein Wanderweg sein. Im friedlichen Südtirol folgt ein gegenseitiges Hallo einem Schritt zur Seite und selbst die Fellknäuel zeigen keinen Appetit auf Radlerwad’ln. Es scheint, die Weggefährten sind verhext - und das im positiven Sinne!
So manche Begegnung wird auch gleich zum Austausch über Schneehöhe (am Monte Roen), Wegbeschaffenheit oder zum “Dealen” genutzt: Ich fotografier dich mit deiner Gruppe wenn du mich mit meiner fotografierst. Deal!
3. Bike statt Hexenbesen
Südtirol ist von meiner Heimatstadt Waidhofen/Ybbs nicht gerade um die Ecke, aber definitiv eine Destination, wo man mit dem eigenen Rad antanzt. Also Bike rein in den Kofferraum oder rauf auf den Fahrradträger und ab mit dem PKW in den Süden! So muss ich diesmal nicht am Hexenbesen über die Trails reiten, sondern habe mein Lieblingsstück dabei! Und mal ganz ehrlich: Mit seiner großen Liebe macht Biken einfach am meisten Spaß. ;)
4. Kristallklares Wässerchen & verwunschene Burgen
Plätschernde Quellen säumen den Wegesrand, werden zu beeindruckenden Wasserfällen und gipfeln in kristallklaren, türkisblauen Seen, die zur Abkühlung einladen. Offiziell mit “Trinkwasser-Hinweisen” dürfen nur geprüfte Stellen ausgezeichnet werden, ich jedenfalls habe aber (wie auch zuhause in Österreich) mit dem frischen Quellwasser nur positive Erfahrungen gemacht. Zwischen den Quellen und Wasserfällen ragen Ruinen, Burgen und Felsformationen wie die “Rosszähne” in Kaltern in den Himmel. Wer hier wohl versteinert wurde?
5. … da wünsch ich mir den Frühling her!
Palmen, Olivenbaum oder Weinrebe? Dank des milden Klimas wächst hier alles an einer Stelle. Dazwischen drängt sich noch eine wilde Heckenrose auf’s Foto oder eine prächtiger Rosengarten blitzt hinter der nächsten Ecke hervor. Für Biker aber der beste Nebeneffekt des milden Klimas: Die Berge sind früher schneefrei, die Trails trocken und die Saison dauert länger!
6. In Südtiroler Adern fließt Biker-Blut
Nicht nur der Gardasee als Bike-Eldorado macht Südtirol zum Bikeregion. Zahlreiche Bikehotels, Leihradstationen, absperrbare Fahrradboxen, top Fahrrad-Shops wie der großzügige und top-bestückte “Sanvit” in Eppan gehören hier zum guten Ton. Obwohl unser Hotel Hasslhof kein ausgewiesenes Bike-Hotel ist, warten selbst dort eine Reihe an Mountainbikes und E-Bikes, ein top-gesicherter Raum und Wäscheservice auf die Gäste. Was braucht man mehr, solang das Trikot bei unverbautem Seeblick am Balkon trocknet …
7. Zaubertrank
Wahrlich zauberhaft ist die kulinarische Vielfalt und Qualität im fruchtbaren Südtirol. Bruschetta am Vormittag im Café Mondschein, Gelati samt Espresso am Nachmittag am belebten Hauptplatz von Eppan im Beck und ein Glaserl Vino am Abend bei der Gretl am See. Apropos Vino: Blumig bis extravagant präsentieren sich die Südtiroler Weine. Ab-Hof-Verkauf hier, Weingut da, Vinotheken an jeder Straßenecke! Ein gutes Glas Wein aus den umliegenden Weingärten oder ein “Veneziano”, wie der Aperol Spritz in Südtirol seit langem genannt wird, darf’s zum Anstoßen auf die gelungene Tour dann schon sein …Salute!
Eines ist nach den vier sommerlichen Tagen am Kalterer See und seinen umliegenden Gipfeln gewiss: Würd mir ein Zauberer nun einen Wunsch erfüllen, ich würd' mich nach Südtirol wünschen!
4 Tage Südtirol und das hab ich gemacht ...
Unsere Touren orientieren sich am BIKE-Artikel https://www.bike-magazin.de/touren/italien/italien-mountainbike-revierguide-kaltern/a32639.html
Tag 1: Von Hotel Hasslhof am Kalterer See Richtung Süden nach Tramin und über die Weinberge nach Eppan, rauf und um die Montiggler Seen, weiter Richtung “Rosszähne” und wieder runter zum See. (51 km, ca 1340 hm)
Tag 2: Von Kaltern zum Einstieg in den Mendelpass; die Passstraße bis hoch hinaus und dann den Wegweisern über steile Anstiege auf den Monte Roen, runter auf Tramin und zurück zum Hotel Hasslhof (53 km, ca 2000 hm)
Tag 3: Zum Shoppen über die Weinberge nach Eppan, zum Bruscietta nach Kaltern und zurück zum Hotel (20 km, ca 390 hm)
Tag 4: Von Hotel Hasslhof über die Weinberge nach Kaltern zur Talstation Mendelbahn. Mit der Mendelbahn (Personentransport ist beim vom Hotel ausgehändigten Winepass inklusive, je Bike bezahlt man 7,- Euro) auf den Pass und dann rechts halten auf den Monte Penegal. Die Penegal Trails kreuz und quer bergab zurück auf den Pass, dann einige Kilometer den Pass hinab und in weitere Trails einbiegen. (40 km, ca 1000 hm)
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