5 Dinge, die dir beim Bike-Kauf niemand sagt

Du bist mit deinem Bike nicht mehr glücklich? 1998 war es total modern? Dein Fahrstil hat sich weiterentwickelt und dein Bike kommt dem nicht nach?

Dann ist die Zeit wohl reif für ein neues Bike. Es gibt schon Millionen von Blogposts, wie du dein passendes Mountainbike findest: die passenden Größe, die Ausstattung, das Material, und vieles mehr.

Damit will ich dich nicht langweilen, sondern gehe auf 5 Themen ein, die dir beim Bike-Kauf keiner oder kaum jemand sagt, und die dein Bike besser machen.

1. Sattle dein Pferd, aber nicht sofort


Du hast vermutlich einige Jahre auf deinem bisherigen Bikesattel verbracht und bist daran gewöhnt. Ein neuer Sattel kann den ersten Eindruck vom Bike sehr beeinflussen, schließlich ist das subjektive “Sitzgefühl” entscheidend. Ist dir der Sattel am neuen Bike zu hart, zu wabbelig, zu breit oder sonst irgendwie unangenehm, gib deinem Händler Bescheid und bitte um einen anderen Sattel für deine Testrunde.

Ob du mit dem Sattel glücklich wirst, wirst du erst nach einigen längeren Touren wissen: Entweder dein Popo hat sich mit dem neuen Unterbau angefreundet, oder es muss tatsächlich ein anderer Sattel her. Bei einem serviceorientierten Fachhändler kannst du vermutlich vereinbaren, dass du einige Wochen nach deinem Kauf den Sattel tauschen kannst.

Übrigens: Wenn du längerfristig schlimme Sitzprobleme hast, muss ein professionelles Bike-Fitting her. Dabei werden neben all deinen Maßen auch der Abstand deiner Sitzhöcker vermessen. So kannst du dann den perfekt breiten Sattel leichter finden.

2. Der Vorbau: kleine Adaptierung mit großer Wirkung


Der Vorbau, also das kleine Stück zwischen Steuerrohr und Lenker, gibt es in unterschiedlichsten Ausführungen. Es gibt steilere und flachere Vorbauwinkel, längere und kürzere Teile. Sogar “negative” Vorbauten gibt es, die den Lenker näher an dich heran bringen. Wenn du grundsätzlich ein gutes Gefühl am Bike hast, aber deine Position ums “Gspür” zu lang oder zu kurz, zu steil oder zu flach ist, kannst du mit einem anderen Vorbau super justieren.

Grundsätzlich gilt: Je aufrechter du am Bike sitzt, desto komfortabler auf ebenen Strecken. Je gebeugter und flacher du am Bike sitzt, desto besser bergauf, weil du deinen Schwerpunkt nach vorne und die Kraft aufs Pedal bringst. Je downhill-lastiger du unterwegs bist, desto weiter hinten wird dein Schwerpunkt angesiedelt sein, damit du nicht bergab vom Rad “köpfelst”. Dabei hat aber der Lenkwinkel schon viel mehr Einfluss, als der Vorbau.


3. Kauf für morgen, nicht für heute

Mit deinem neuen Bike wirst du dich bestimmt weiterentwickeln und noch motivierter sein. Kaufe daher dein neues Rad eher für die Zukunft, als für die aktuelle Situation.Erinnere dich an Situationen, wo bisher deine Grenzen lagen und stell dir vor, du gehst einen Schritt weiter.

Dein neues Bike sollte dich dann genau dort unterstützen, zum Beispiel noch besser im Uphill, flexibler auf Trails, solide im Downhill sein - was auch immer deine Ziele sind.


4. Lenker & Griffe, du hast es in der Hand

Breite Lenker erlauben dir eine ruhigere Lenkerführung und besonders auf verblockten Trails kannst du sauber navigieren. Viele Lenker sind jedoch werkseitig definitiv zu breit angelegt. Zögere nicht und schneide (bzw. lass schneiden) einige Zentimeter ab. Wenn deine Hände näher zusammenrücken, richtet sich dein Oberkörper entsprechend auf. Bedenke die geänderte Sitzposition auch bei der gesamten Bike-Geometrie.

Auch bei den Griffen gibt es unterscheidlichste Modelle und Vorlieben. Ich, zum Beispiel, fahre gerne mit ultraleichten Schaumgummi-Griffen, weil die außerdem schön schlank sind und meine kleinen Hände gut greifen können. Andere wiederum stehen auf noppige Gumme-Griffe oder sogar auf Griffe mit Ballenauflagen. Bei letzteren ist man jedoch beim Griffwinkel sehr eingeschränkt, weil die Auflagen eben nur in einer bestimmten Position ideal zur Hand passen.


5. Testen, aber richtig

Niemand kauft die Katze gern im Sack. Daher sollte eine Testfahrt beim Fachhändler selbstverständlich sein. Falsche Bescheidenheit solltest du dabei nicht an den Tag legen. Nimm dir ausreichend Zeit und wähle die Teststrecke so, dass sie deine Anforderungen ans Bike abbildet. Auf jeden Fall sollte ein steiles Stück bergauf und ein steiles Stück bergab dabei sein. Nur so kannst du testen, ob die Geometrie des Fahrrads zu dir passt. Folgende Fragen helfen dir dabei, extreme Missstände aufzudecken:

  • Habe ich beim Bergauffahren das Gefühl, dass das Vorderrad aufsteigt?
  • Habe ich beim Bergabfahren das Gefühl, dass ich über den Lenker köpfeln könnte?
  • Habe ich auf der Ebene ein stark gekrümmtes oder stark gestrecktes Gefühl?
  • Liegt mein Kopf extrem weit im Nacken?
  • Ist mein Rad in engen Kurven leichtgängig oder träge?
  • Kann ich freihändig fahren oder ist das Rad zu “zappelig”? (bitte nur testen, wenn du bisher auch freihändig fahren konntest) 

Prüfe das Rad auf Herz und Nieren, aber gehe bei der Testfahrt kein Risiko ein. Du willst weder unfreiwillig absteigen, noch will der Händler einen Kratzer im nagelneuen Bike. 

Hoffentlich bringen dich diese Punkte deinem Traum-Bike einen Schritt näher! Viel Spaß beim Testen und Biken!